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„Wasser marsch“ in der Tablet-Klasse

Schafflund, den 28. 11. 2018
Fünftklässler der Grund- und Gemeinschaftsschule Schafflund verwenden Tablets im Unterricht / Einblicke in einen sh:z-Projekttag
 

Immer mehr Schulen binden mobile Endgeräte wie Tablets in den Unterricht ein. Auf dem Lehrplan für die fünften Klassen steht das Thema „Der Mensch und Wasser“. In mehreren Stunden werden die Schüler an diesem Schwerpunkt lernen, wie sie mobile Endgeräte zur Aufgabenlösung oder zum Präsentieren von Ergebnissen in der Schule verwenden können.

Denn: Die Nutzung von Tablets im Unterricht findet vor dem Hintergrund der sich verändernden Mediengewohnheiten statt. Das Smartphone am Ohr oder in der Hand – schon alleine durch die tägliche Verwendungsdauer glauben Kinder und Jugendliche, dass sie sich mit den neuen Medien und dem Internet gut auskennen würden. Die Fälle von Cybermobbing, Verschuldung durch Online-Handel oder Spielsucht unter Jugendlichen zeigen, dass Aufklärung und Medienerziehung im Unterricht verstärkt in den Fokus rücken müssen. Bereits 2016 hat die Kultusministerkonferenz deshalb entsprechende Standards aufgestellt. Auch in Schleswig-Holstein sind diese Grundsätze in allen Fächern als verbindlich festgelegt.

Nach einer Einführung im Klassenverband teilen sich die Schüler in vier Arbeitsgruppen auf und verteilen sich auf die freien Räume, um Arbeitsaufträge zu erfüllen. Unter der Anleitung der sh:z-Trainer Cora Verdenhalven und Jonas von Renteln beginnen die Schüler den Workshop mit einer Recherche-Aufgabe. Im Archiv der sh:z-ePaper-App suchen sie mit Schlagworten nach Zeitungsartikeln zum Unterrichtsthema. Eine Jungengruppe erhält die Aufgabe, ein Quiz zum Thema „Wasser als Gefahr“ zu erstellen. Dafür tragen sie zunächst alle Fakten zu Entstehung und Ausmaßen von Riesenwellen zusammen und geben die Information in ihre Präsentations-App ein. Anschließend suchen die Schüler im Internet nach passenden Fotos. Immer wieder entdecken die Jungen Bildmontagen und Fake News. Die Gruppe stellt in ihrer Präsentation die Bildmontagen und echte Bilder zusammen und betont, dass ihre Mitschüler in diesem Punkt besonders kritisch sein müssen.

Eine Mädchengruppe bearbeitet den Schwerpunkt „Bedrohungen für die Tiere im Meer“. Dazu befassen sie sich gründlich mit Artikeln aus dem Internet. Anschließend erstellen sie ein digitales Buch, das in der Klasse vorgestellt wird und wählen als glaubhafte Quelle das Material, das sie bei der Jugendorganisation von Greenpeace finden. In wenigen Stichpunkten fassen sie die Informationen zusammen und illustrieren ihren digitalen Vortrag mit Bildern von Tieren, die am Plastikmüll sterben.

Die zweite Mädchengruppe greift dagegen zu Stift und Schere, um ihr Erklärvideo zum Thema „Gefahren der Wasserwerke für die Tiere“ zu erstellen. Sie malen für ihren Stopp-Motion-Film Bilder von Wellen, der Erdkugel oder Wasservögeln, die sie mit dem Tablet von oben filmen. Immer wieder sehen sie im Film, wie eine Hand einzelne Elemente einem blauen Untergrund hinzufügt oder wieder wegnimmt. Parallel dazu montieren die Mädchen ihre Informationen aus dem Off. Da sie die Szenen mit Geräuschen wie dem Schwappen der Wellen untermalen, schaffen sie einen atmosphärischen Film.

Die vierte Arbeitsgruppe soll die Funktion eines Wasserkraftwerkes beschreiben. Die Schüler drehen einen Film im Stil der Tagesschau mit zwei Moderatoren und müssen hierfür besonders viele Absprachen treffen. Die Fünftklässler helfen sich gegenseitig dabei Texte kurz und klar zu formulieren und einem Gruppenmitglied ins Tablet zu diktieren. Diese Informationen dienen den Moderatoren als Gedächtnisstütze für jede einzelne Szene.

Ulf Rottschäfer ist von den Ergebnissen seiner Schüler begeistert. „Toll, wie sie das gemacht haben. Wir hatten erst vor einer Woche mit dem Erstellen von Mathe-Tutorials von Schülern für Schüler begonnen“, sagt der Konrektor. „Dabei vermitteln wir nicht nur Lehrinhalte, sondern üben auch den Umgang miteinander und die vielfältige Nutzung der Tablets. Ich freue mich, dass der Umgang mit den Apps für alle immer selbstverständlicher wird.“

 

Text - SHZ Anke-Suzan Behrmann

 

„Alle Schüler profitieren“
Fortbildungen, Wartung und Software – eine erfolgreiche Einbindung neuer Medien muss gut geplant sein
 

Schafflund Die Grund- und Gemeinschaftsschule Schafflund ist ein echter Vorreiter beim Einsatz von iPads im Unterricht. Etwa 80 Schüler der Klassenstufen fünf, sechs und acht nutzen dieses Hilfsmittel regelmäßig im Unterricht. Ulf Rottschläger, Konrektor der Grund- und Gemeinschaftsschule Schafflund, berichtet sh:z-Mitarbeiterin Anke-Suzan Behrmann von seinen Erfahrungen mit den neuen iPad-Klassen seit Schuljahresbeginn.

Wie sieht die technische Ausstattung an Ihrer Schule aus? Wie viele Lehrer nutzen iPads für ihren Unterricht?

Wir haben in jedem Unterrichtsraum einen Beamer und alle Lehrkräfte nutzen die Präsentationsmedien. In Schülerhand sind circa 80 iPads, wobei wir schwerpunktmäßig mit dem iPad im fünften Jahrgang arbeiten. Etwa das halbe Kollegium verwendet die 20 iPads in Lehrerhand.

Wie finanzieren Sie die Klassensätze mit iPads?

Sie sind elternfinanziert, der Schulverband und Förderverein unterstützen bei Bedarf.

Gehören die iPads den Schülern? Wo und wie nutzen sie die iPads?

Ja, als Notnagel haben wir zehn Geräte in der Schule. Sie nutzen sie in fast jedem Unterrichtsfach außer Sport zur Recherche, zum Lesen der sh:z-App, für multimediale Präsentationen, zum multimedialen Üben und zur Ergebnissicherung oder einfach zum Schreiben. Die Schüler arbeiten damit nicht in den Pausen, aber selbstverständlich auch zuhause.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, den Jahrgang der Fünftklässler zu iPad-Klassen zu machen?

Im fünften Jahrgang fangen wir an, um flächendeckend den Forderungen der Kultusministerkonferenz aus dem Strategiepapier zur „Bildung in der digitalen Welt“ nachzukommen. iPads sind werthaltig, technisch robust, softwaremäßig immer aktuell und nicht virenanfällig. Die Administration ist durch versierte Laien zu realisieren, die Standard-Software kostet nichts und sie funktionieren einfach.

Welche Schüler profitieren besonders von den iPads?

Alle Schüler, da eine Differenzierung in alle Richtungen möglich ist. Die Zusammenarbeit wird in vielen Phasen gefördert, denn das Üben ist gerade für schwächere Schüler sehr individuell möglich, da Apps sehr individuell nutzbar sind.

Ersetzen die speziellen Inhalte auf den iPads künftig die Kommunikation mit dem Lehrer oder Schulbegleiter? Nein! Es bleibt durch selbstständige Arbeitsphasen viel mehr Raum für individuelle Gespräche und Ansprachen. Der lehrerzentrierte Unterricht wird erheblich weniger.

Wie oft und wo tauschen Sie sich über die Lehrerfahrungen und -erfolge mit den iPads aus?

Der Austausch im Kollegium findet jede Pause statt. Einmal wöchentlich organisieren wir für alle Interessierten am Nachmittag iPad-Workshops oder -Fortbildungen. Da bislang wenig Schulen ein ähnliches Medienkonzept aufbauen, gibt es mit anderen Schulen sehr wenig, vorwiegend überregionalen Austausch. Unser Ziel ist es, dass in vier Jahren jeder Schüler unserer Gemeinschaftsschule mit seinem eigenen iPad täglich im Unterricht arbeitet.

Welche Elternreaktionen haben Sie seit der Einführung der iPad-Klassen erhalten?

Bislang sehr wenig, was wir positiv interpretieren. Wenn sich die Gelegenheit zu Gesprächen über die iPads ergab, waren die Rückmeldungen sehr positiv. Wir planen eine Evaluation für den Halbjahreswechsel.