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Endlich eine eigene Seifenkiste

Schafflund, den 13. 03. 2017
Aus Holzplatten und mit Wäscheleine: Finn Tove Hansen und Edin Jahic setzen beim Bau ihres Fahrzeuges auf einfache Lösungen
 

Wie kommen zwei 15-jährige Jungen auf die Idee, sich in der heutigen hochtechnisierten Zeit eine Seifenkiste zu bauen? Finn Tove Hansen aus Nordhackstedt und Edin Jahic aus Schafflund antworten wie aus einem Munde: „Wir haben uns einen Kindheitstraum erfüllt!“ Als sie noch Kindergartenkinder waren, hatte Edins Vater von seinem Chef Karten für ein Seifenkistenrennen bekommen. Also machten sich die Eltern der beiden Freunde mit ihren Jungs auf, um sich in Hamburg das Spektakel anzusehen, nicht ahnend, dass ihre Söhne fortan immer mal wieder den Wunsch äußerten, doch auch selbst eine Seifenkiste zu bauen. „Unsere Eltern hatten immer verschiedene Ausreden parat, weshalb es gerade nicht passte“, erklärt Finn. Deshalb hätte sie die Sehnsucht nach einem eigenen Gefährt nie losgelassen, und nun seien sie alt genug, um es selbst zu tun, ergänzt Edin.

Im neunten Schuljahr müssen alle Schüler eine Projektarbeit abliefern. „Darin haben wir die Chance gesehen, uns endlich unseren Traum zu erfüllen“, sagt Finn. Dass sein Großvater ihnen in der Garage nicht nur eine Werkstatt zur Verfügung stellte, sondern aus seinem Fundus auch manches an Material, kam ihnen gerade recht. Die vorhandenen Holzplatten reichten zwar nicht ganz, schonten aber den Geldbeutel. „Wir sind insgesamt mit 80 Euro ausgekommen“, stellt Edin fest, „dabei haben die Räder schon zwei Drittel verschlungen“. Nach passenden Rädern haben sie lange im Internet gesucht, um dann festzustellen, dass sie im hiesigen Baumarkt viel günstiger sind. Ähnlich erging es ihnen bei Recherchen zur Lenkung. Alle Lösungen, die man auf YouTube sehen konnte, waren viel zu kompliziert, also probierten sie eigene, einfache Lösungen mit Lenkseilen aus Wäscheleine an der festen Achse. Eine der größten Herausforderungen stellte die Bremsanlage dar: „Die Verbindung zwischen Gewindestange und Bremsklotz war schwierig, wir haben lange überlegt und probiert“, sagt Finn. Gute Tipps bekamen sie nicht nur von Finns Opa, sondern auch von dessen Nachbarn Rolf – und bei Bedarf Werkzeug von guter Qualität, denn die handwerklich bisher ungeübten Jungen hatten mit billigen Bohrern, die schnell abbrachen, leidvolle Erfahrungen gemacht.

Als die Seifenkiste endlich in der Garage in Rot, Schwarz und Limettengrün lackiert werden konnte, hatten sie bei minus sechs Grad gerade die kälteste Woche des Jahres erwischt. „Wir konnten unsere Hände und Füße kaum noch spüren“, erinnert sich Edin. Doch der Stolz auf das Fahrzeug machte alles wett.

Entstanden ohne vorgefertigten Bauplan, mit 1,70 Metern Länge an der Körpergröße der Jungen orientiert, kann sich die Kiste sehen lassen. Und die Funktion von Lenkung und Bremsanlage wurde erfolgreich getestet – der ersten Seifenkistenfahrt steht nichts mehr im Wege.

„Das Ergebnis ist klasse“, bestätigt Ulf Rottschäfer, Konrektor und Mentor, „hier wurde ein nicht mehr alltägliches Objekt mit einfachen Mitteln und einfachen Lösungen gebaut. Finn und Edin haben den Begriff „Seifenkiste“ richtig gefüllt.“

 

Text - SHZ böw

 

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