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Pastorat in Nordhackstedt steht zum Verkauf

16. 03. 2022

35 Jahre lang lebte Pastor Frithjof Stahnke in dem Gebäude / Sanierungskosten zu hoch für die Kirchengemeinde


Das große Verkaufsschild an der Ortsstraße in Nordhackstedt ist nicht zu übersehen: Hier soll nicht irgendein Haus veräußert werden, sondern das altehrwürdige Pastorat der Kirchengemeinde. Ein Gebäude, das mit einer langen Geschichte aufwarten kann. Nach Abbruch des alten Bauernhofs mit integriertem Pastorat wurde es in großzügigem Stil mit zahlreichen Räumen plus Amtsstube neu errichtet. Seit 1910 lebten hier neun Pastoren mit ihren Familien, wie man der Pastorentafel im Innern der St. Jürgenkirche entnehmen kann – mitunter nur wenige Jahre.
Anders dagegen Nicolaus Jürgensen, der von 1929 bis 1952 langjähriger Pastor der Gemeinde war und den älteren Menschen noch in Erinnerung sein dürfte. Sieben Kinder wuchsen in dem großen Haus auf, fuhren mit dem Rad nach Schafflund zum Zug, um die Schule in Flensburg zu besuchen. Zwei Söhne folgten ihrem Vater und ließen sich ebenfalls zu Pastoren ausbilden.
Spitzenreiter mit fast 35 Jahren Präsenz war allerdings Pastor Frithjof Stahnke, der sich mit seiner Frau und seinen drei Kindern als Teil der Dorfgemeinschaft verstand und während seiner gesamten Amtszeit bis 2021 das kirchliche Gemeindeleben prägte.
Als er seine Entscheidung für einen vorzeitigen Ruhestand verkündete, begannen im Kirchengemeinderat die Überlegungen, wie es mit dem Pastorat weitergehen könne. Zwei Aspekte spielten unter anderem eine Rolle: Sollte künftig ein junger Pastor oder eine Pastorin einziehen, sei das Haus viel zu groß und somit auch zu teuer – und man käme sich darin verloren vor.
Vor allem aber nahm man die Sanierungskosten ins Visier. „Es gibt zwar keinen Sanierungsstau, aber der Sanierungsbedarf ist enorm“, sagt Werner Hansen, seit rund 30 Jahren Mitglied des Kirchengemeinderats. Elektrik und Heizung müssten auf den neuesten Stand gebracht und ins Mauerwerk eingetretene Feuchtigkeit beseitigt werden.
Die Kostenschätzung übertraf jedoch die finanziellen Möglichkeiten der Kirchengemeinde, sodass man zunächst plante, das Pastorat abzureißen und neu zu bauen. Dieses Ansinnen wurde allerdings gestoppt, nicht zuletzt aus Gründen des Denkmalschutzes. So kam Plan B ins Spiel: Das Pastorat wird verkauft.
Inzwischen ist Familie Stahnke in ihr neues Domizil in Nordhackstedt umgezogen, das Pastorat steht leer und kann seit etwa vier Wochen von Interessenten angesehen werden. „Jede Woche haben wir drei bis vier Besichtigungen“, erzählt Werner Hansen. Darunter seien auch potenzielle Käufer, die „sich sofort in das schöne Haus verliebt haben.“
Aber dem Kirchengemeinderat ist wichtig, dass auch in Zukunft das Gesicht des Pastorats auf dem rund 3000 Quadratmeter großen Grundstück erhalten bleibt. „Wir wollen es in gute Hände geben“, sagt Hansen. „Wir favorisieren eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten.“ Und die Harmonie zwischen Pastorat und dem anliegenden Gemeindehaus sowie der Kirche solle gern bleiben.
Mittlerweile gab es in den Kirchengemeinden der Region starke Veränderungen – der Pfarrsprengel „Nördliche Geest“ wurde gegründet im Hinblick auf die Einsparungen von Pastorenstellen bis 2030. Als neue Pastorin kam Pastorin Sarah Hertel in den Sprengel und wurde der Kirchengemeinde Nordhackstedt zugeordnet. Und da die Residenzpflicht für Nordhackstedt aufgehoben wurde, wohnt sie nun in Linnau.

 

Quelle - SHZ Helga Böwadt

 

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