Regionalem Strom
Entsprechende Höchstwerte wurden dann folgerichtig in anderen Kategorien erreicht – wie zum Beispiel eine hohe Anzahl an Paaren mit Kindern. Allerdings ist im Amtsbereich auch der überdurchschnittlich hohe Anteil an chronisch kranken Kindern auffällig, wie bei Schuleingangsuntersuchungen festgestellt wurde. Gleiches gilt für Schulbegleitungsfälle. Als ein Grund kann die hohe Anzahl an Pflegefamilien vermutet werden, die bereits vorgeschädigte Kinder aufgenommen haben. „Wir wollen Regionalkonferenzen auflegen, um diese Daten dann mit Ihnen zu erörtern“, so Julia Bodenhausen. Der umfassende Sozialbericht für den Kreis soll alle vier Jahre fortgeschrieben und thematisch aufgearbeitet werden.
Im Amtsbereich Schafflund gibt es eine Vielzahl von Erzeugern erneuerbarer Energien (Windkraft, Biogas und Photovoltaik). Torge Wendt von der Firma „Nordgröön“ aus Medelby stellte den Ausschussmitgliedern eine Möglichkeit vor, diesen vor Ort erzeugten „grünen“ Strom auch in der Region zu vermarkten – direkt vom Erzeuger zum Verbraucher. Dazu werden die im Amtsbereich verteilten Einzelanlagen verschiedener Energieträger zu einem virtuellen „Amts- oder Gemeindewerk“ gebündelt, das wiederum den erzeugten Strom direkt in der Region vertreibt. „Es gibt hier heute Möglichkeiten, die es gestern noch nicht gab“, betonte Wendt. Die Mitglieder des Amtsausschusses waren an der Idee sehr interessiert. Sie kamen überein, sich im Herbst intensiver mit der Materie zu befassen, wenn bis dahin andere dringliche Aufgaben abgearbeitet sind.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde eine Vereinbarung über die Pflege und Wartung der Beschilderung der Fernradwege und Themenrouten im Kreis auf den Weg gebracht, der sich wahrscheinlich alle Gemeinden des Amtes Schafflund anschließen werden. Partner der Vereinbarung sind der Kreis und die drei im Kreis angesiedelten Tourismus-Organisationen. Der finanzielle Aufwand der 13 Gemeinden im Amt Schafflund wird mit 407 Euro jährlich sehr übersichtlich sein.
Mit Lena Jensen als neuer Standesbeamtin und Sönke Renger als neuem Leiter der Finanzabteilung stellten sich zwei zukünftige Mitarbeiter dem Amtsausschuss vor, die vakant gewordene Stellen besetzen werden. Um dem erhöhten Arbeitsaufwand im Bereich der Bau- und Serviceabteilung gerecht werden zu können, wurde zusätzlich beschlossen, die Personaldecke in diesem Bereich aufzustocken. In seinem Bericht konnte der Leitende Verwaltungsbeamte Jörg Hauenstein vermelden, dass sich zwölf amtsangehörige Gemeinden entschlossen haben, gemeinsam einen Förderantrag beim Bund für Beratungsleistungen zum Ausbau eines glasfaserbasierten Breitbandnetzes zu stellen.
Für die Situation um Flüchtlingsunterkünfte vermeldete Hauenstein Entspannung. Derzeit leben 141 Flüchtlinge im Amtsbereich, von denen 46 inzwischen anerkannt sind. Fünf freie Wohnungen stehen noch als Reserve bereit, was als ausreichend betrachtet wird. Man werde wieder aktiv werden müssen, wenn anerkannte Flüchtlinge durch eine Präsenzverpflichtung Wohnraum benötigen, hieß es.
Text - SHZ rfr