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Übergangslösung: In Schafflund werden Container für Flüchtlinge aufgestellt

03. 04. 2023

Ungewöhnlich viele Bürger hatten sich zur Sitzung der Gemeindevertretung in Schafflund auf den Weg gemacht, nun saßen sie in dem kleinen Kaminzimmer des „Utspann“ dicht gedrängt hinter den Entscheidungsträgern.
Weshalb sie gekommen waren, wurde deutlich, als Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen die Einwohnerfragestunde eröffnete. Rainer Andresen ergriff das Wort und sprach stellvertretend für die Nachbarn aus dem Bahnhofsring. Es seien viele Gerüchte über eine Flüchtlingsunterkunft an ihrer Straße unterwegs, deshalb sei man gekommen, um sich aus erster Quelle sachlich informieren zu lassen. Die Anwohner hätten von Containern auf dem ATR-Gelände gehört, und er betonte, man habe nichts gegen Flüchtlinge, möchte aber über Details Bescheid wissen.
Die Bürgermeisterin bestätigte die Planungen und erklärte anhand eines Lageplans, wo auf dem Gelände zwischen Bahnhofsring und alter Bahntrasse sieben Wohncontainer aufgestellt werden: „Wir müssen für Wohnraum sorgen, wobei die Container keine Dauerlösung sind. Die Baugenehmigung wurde gerade erteilt – für zwei Jahre.“ Das Gelände befindet sich im Besitz der Gemeinde, die vor kurzem hier ihr Vorkaufsrecht ausgeübt hat. Bei der Suche nach einem Standort für Container bot sich die asphaltierte Fläche des ehemaligen Landhandels an.
Jörg Hauenstein vom Amt Schafflund erläuterte die Gesamtproblematik der Flüchtlingsunterkünfte: „Wir erhalten die Weisung des Landes, können aber nicht mit festen Zahlen rechnen. Für 2023 könnten es etwa 130 Personen sein, die dem Amt zugewiesen werden.“ Der Kreis richte keine neuen Sammelunterkünfte ein, deshalb müssen sich die Ämter und Gemeinden vorbereiten, wenn auch sozusagen „im Blindflug.“
Die Planungen des Amtes, für die drei Standorte Medelby, Schafflund und Großenwiehe Investoren zu finden, die feste Häuser mit Wohneinheiten errichten und im Gegenzug langfristige Mietverträge und Hausmeistertätigkeiten zugesagt bekommen, greifen nicht kurzfristig. Deshalb werden als Übergangslösung Wohncontainer aufgestellt, drei in Medelby, sieben in Schafflund und in Großenwiehe noch vier weitere an einem anderen Standort, drei sind bereits seit längerem bezogen. Da die Baugenehmigungen gerade erteilt wurden, könnten, so zumindest die Planung, alle Container in den nächsten vier bis sechs Wochen eingerichtet sein.
Weil im Falle größerer Flüchtlingsströme diese Plätze nicht ausreichen, „betreiben wir weiterhin unermüdlich Akquise von geeigneten Wohnungen“, so Hauenstein. In Schafflund sei, je nach Familienstruktur der Flüchtlinge, mit maximal 30 Personen in der neuen Unterkunft zu rechnen. An die Anwohner des Bahnhofsrings richtete Hauenstein eine Bitte: „Rufen Sie mich direkt an, wenn es Probleme gibt. Wir sind jederzeit bereit, Dinge anzupacken.“
Dank der hauptamtlichen Flüchtlingsbetreuer, die sich um die derzeit 240 Flüchtlinge im gesamten Amtsbereich kümmern, sei es bisher relativ rund gelaufen. „Nun hoffen wir, dass die Diskussion auf der Straße aufhört“, meinte Rainer Andresen und bedankte sich für die umfassenden Auskünfte.

Quelle - böw