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Schafflund sucht neue Ärzte

09. 08. 2021

Kampagne gestaltet sich äußerst schwierig – auch wenn der Kreis rein rechnerisch mit Medizinern überversorgt ist


Mit einer groß angelegten Werbekampagne sucht die Gemeinde Schafflund nun seit geraumer Zeit nach zusätzlichen Ärzten: „Landarzt-Stelle mit Work-Life-Balance und attraktiven Benefits in Schafflund zu besetzen“, lautet es im Titel der Anzeige. In einem Video wirbt die Gemeinde mit allen erdenklichen Vorzügen: Mediziner über die Landesgrenzen hinaus sollen sich angesprochen fühlen. Denn die Zeit drängt.
Auf dem großen Areal an der Hauptstraße sind Sozialstation und Tagestreff schon länger fertig und in Betrieb, nun soll davor das Gesundheitszentrum entstehen, wobei die Fertigstellung durch einen Investor für das Frühjahr 2023 anvisiert ist. Hier können Dienstleister aus dem medizinischen Bereich eine Praxis eröffnen, Apotheke und Sanitätshaus werden moderne Räumlichkeiten vorfinden, vor allem aber sind Allgemeinmediziner gesucht, denen man die Chance geben möchte, an Planung und Ausgestaltung der Praxisräume mitzuwirken. Und es sind immerhin 2,5 Arztsitze, die vom Sozialministerium zusätzlich zur in Schafflund bestehenden Landarztpraxis genehmigt wurden.
Somit wurde festgestellt, dass trotz der rein rechnerischen Überversorgung mit Hausärzten im Kreis sowie in der Stadt Flensburg, die als Einheit gesehen werden, speziell für Schafflund und seine Funktion als Zentralort ein eindeutiger Mangel an Ärzten besteht. Unterstützung bei der Suche nach Ärzten kommt von Seiten der Ärztegenossenschaft Nord, doch einfach ist es nicht. „Mehrere Bewerber haben sich vorgestellt und vor Ort Gespräche geführt“, berichtet Schafflunds Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen.
Ein Ärzteehepaar habe ernsthaft Interesse bekundet, sich aber letztlich doch für die Übernahme einer Bestandspraxis in seiner Heimat entschieden. Und hier liegt offensichtlich auch der Knackpunkt: Eine Neugründung birgt ein höheres Risiko, zumal man ohne Patienten- und Mitarbeiterstamm völlig bei null anfängt. Thomas Rampoldt aus der Geschäftsführung der Ärztegenossenschaft Nord spricht aus Erfahrung: „Eine komplette Neugründung wie in Schafflund ist eine Besonderheit, die bei mir in 40 Jahren zum ersten Mal vorgekommen ist.“
Dennoch sei er zurzeit zuversichtlicher als noch vor einem halben Jahr. „Im Moment verhandeln wir mit vier Bewerbern, die sich vorstellen könnten, in Schafflund zu arbeiten.“ Von Vorteil seien dabei die drei Optionen, die alternativ angeboten werden: Neugründung als Facharzt für Allgemeinmedizin in Selbstständigkeit, als Zweitpraxis eines niedergelassenen Arztes aus der Peripherie oder als Angestellter in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ).
Die letzte Option wurde vor Kurzem zusätzlich von der Gemeindevertretung beschlossen und könnte realisiert werden, wenn mindestens zwei Ärztinnen oder Ärzte verbindlich zusagen. Der Status, als Angestellter zu arbeiten, kommt all jenen Medizinern entgegen, die entweder das finanzielle Risiko nicht selbst eingehen möchten, die von den immer umfangreicheren Verwaltungsaufgaben entlastet sein wollen oder Wert legen auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance mit der Möglichkeit, in Teilzeit tätig zu sein.

30 000 Euro für die Neugründung

Zuversicht strahlt auch die Bürgermeisterin aus: „Der Bauantrag für das Gesundheitszentrum kann jetzt gestellt werden. Wichtig ist, dass es nun konkret wird und sich auf dem Gelände etwas tut.“ Das könne weitere Interessenten motivieren, sich für Schafflund zu entscheiden. Und diese könnten sicher sein, von der Gemeinde jede nur erdenkliche Unterstützung zu bekommen.
Über Quellen für Fördermöglichkeiten berät die Ärztegenossenschaft Nord, die Gemeinde selbst stellt bei Neugründung 30 000 Euro Unterstützung in Aussicht. Bei allem Optimismus stellt Thomas Rampoldt fest: „Erst wenn die Vorvereinbarungen unterschrieben sind, haben wir Klarheit, welche Konstellation sich ergibt.“ Vorsichtiges Zeitfenster von seiner Seite: Herbst 2021. Weitere Informationen gibt unter www.werde-landarzt.de.

 

Quelle - SHZ Helga Böwadt

 

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