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Ausflug zur Blühwiese

Schafflund, den 11. 06. 2019
Lebensräume für Tiere und Pflanzen: Ausgleichsfläche am Schafflunder Moor wurde als Gemeinschaftsprojekt aufgewertet
 

Der Tisch ist reichlich gedeckt für Insekten aller Art. Statt Quecke und Brennnesseln bilden Margeriten, Rote Lichtnelke, Rotklee, Hahnenfuß, Kuckuckslichtnelke und etliche Gräser ein wogendes Blütenmeer auf der Ausgleichsfläche am Schafflunder Moor. Als Gemeinschaftsprojekt von Jägerschaft, Jagdgenossenschaft, Gemeinde, Windpark und Kreis wurden hier unter der Bezeichnung „Groß Düstlann“ verschiedene biotopgestaltende Maßnahmen durchgeführt, um hochwertige Lebensräume zu schaffen (wir berichteten).

Ein lohnendes Unterfangen, wie nun im späten Frühjahr zu beobachten ist. Eine Gruppe aus Jägern, die die nachhaltige Pflege und extensive Bewirtschaftung der Fläche übernommen haben, und einigen Gemeindevertretern macht sich mit Jagdvorsteher Hans-Wilhelm Hansen und Leif Sönnichsen vom Fachbereich Umweltplanung der Kreisverwaltung zu Fuß auf den Weg ins Naturidyll. Behutsam im Gänsemarsch, um möglichst wenige menschliche Spuren zu hinterlassen. „Die bisherige Sukzessionsfläche hat ihr Potenzial nicht entwickelt, deshalb konnten wir hier aufwertende Maßnahmen durchführen“, erklärt Sönnichsen. Trotzdem habe man an den Rändern noch Flächen sich selbst überlassen, ergänzt Hans-Wilhelm Hansen, dem anzumerken ist, wie viel Herzblut, Zeit und Arbeit er in dieses Projekt steckt. „Wir haben 25 Nisthilfen für Vögel aufgehängt, davon wurden sofort 19 besetzt – innerhalb einer Woche“, erzählt er begeistert. Stare, Meisen und Bachstelzen seien sogleich eingezogen, daran merke man, wie notwendig das Angebot sei.

In der Natur greift alles ineinander, jeder Eingriff von außen muss die komplexen Auswirkungen berücksichtigen. Am Beispiel der Kuckuckslichtnelke macht Leif Sönnichsen den Zusammenhang anschaulich: Vier Falterarten, unter ihnen Hauhechel-Bläuling und Zitronenfalter, steuern die pinkfarbene Blume an, doch damit ihre Population steigt, sollten für ihre Raupen die entsprechenden Pflanzen wie Horn- und Hasenklee oder Kreuzdorn ebenfalls erreichbar sein.

Während er noch über weitere mehrjährige Arten der im August 2018 eingebrachten Regio-Saat berichtet, ziehen plötzlich etliche kleine Libellen die Blicke der Zuhörer auf sich: Strahlend blaue Azurjungfern umschwirren die hohen Grashalme. Versteckt bleiben an diesem Abend jedoch Amphibien, die sich in die Steinhaufen an der großen Sandfläche verkrochen haben, und auch in dem 1,5 Meter tiefen, sonnenexponierten Kleingewässer lässt sich heute niemand blicken.

Im nächsten Frühjahr gibt es eine Führung für Bürger, dazu wird rechtzeitig eingeladen.

 

Text - SHZ Helga Böwadt 

 

Bild zur Meldung: Ausflug zur Blühwiese