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Fütterungshilfe für die Störche

Schafflund, den 02. 04. 2019
Mit einer Eigenkonstruktion wollen Vogelfreunde den Tieren bei anhaltender Trockenheit helfen
 

Weht der Wind aus Südost und stimmt die Thermik in den nächsten Tagen? Dann ist bald mit der Ankunft der Schafflunder Störche zu rechnen, denn sie nehmen den längeren Weg von Afrika über die Ostroute und sind von daher immer etwa fünf Wochen später dran als Artgenossen, die die Westroute vorziehen. „Im vergangenen Jahr kamen der Rabauke und das Weibchen sogar am gleichen Tag Ende März“, erzählt Dörte Weinand-Stielow, die auch über Anzahl und Zustand der Brut genau Buch führt.

In diesem Jahr wird sie allerdings noch differenzierter beobachten können, was im Nest geschieht: Eine Webcam wurde hoch oben über dem Horst installiert. Das war die Konsequenz aus den Erfahrungen des letzten Jahres, als zwei Jungstörche gerade noch rechtzeitig aus dem Nest geholt und gerettet werden konnten. Weil der „Rabauke“ nicht gelernt hat, sich an der Fütterung der Jungen zu beteiligen, lässt er das Weibchen mit der Nahrungsbeschaffung allein – eine Überforderung angesichts des immer geringer werdenden Nahrungsangebots in der Natur.

„Wie können wir helfen?“ überlegten Dörte Weinand-Stielow und ihr Mann Johannes Weinand. „Eines Nachts bin ich aufgewacht und hatte einen Geistesblitz“, erzählt Johannes Weinand. Mit einer Skizze machte er sich auf den Weg zu Günter Hennisge. „Wir bauen viele ausgefallene Sachen“, sagt der Metallbauer und Tüftler, der schon oft für die Phänomenta in Flensburg gearbeitet hat. Warum nicht den Prototyp einer Zufütterungsanlage für Störche entwickeln? Und es funktioniert.

Mit Hilfe eines Flaschenzugs wird ein kleiner Behälter am alten Schornstein hochgezogen, dessen Inhalt oberhalb des Horstes mit einer Kippvorrichtung ausgeleert werden kann. „Das ist nur für den Notfall bei großer Trockenheit“, meint Dörte Weinand-Stielow, die sich mit Schrecken an den vergangenen Sommer erinnert. Damals wurden die beiden total geschwächten Jungstörche aus dem Nest geborgen, in Süderstapel aufgepäppelt, und später nach Bergenhusen umgesiedelt. Im Herbst zogen die beiden tatsächlich mit den anderen Störchen in den Süden.

Zweimal wurde nun einer von ihnen in Portugal entdeckt und an Hand seines Ringes identifiziert. „Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Jörg Heyna, Weißstorch-Gebietsbetreuer des Nabu. Im Dezember und jetzt im Februar habe die Vogelwarte Helgoland Nachrichten über Sichtungen übermittelt. Ornithologen schauen weltweit auf die Beringungen von Vögeln und geben Rückmeldung an eine zentrale Datenbank. „Jährlich werden in Schleswig-Holstein etwa 200 Jungstörche beringt, sodass wir wissen, wo sie sich ansiedeln“, berichtet Heyna, einer der drei offiziellen Weißstorchberinger. Außerdem gebe es sechs Störche, die mit einem kleinen GPS-Sender ausgestattet sind: „Der Storch ist der bestüberwachte Vogel.“

Auf ihrem Rückzug aus dem Tschad wurde so die Position von „Michael“ und „Gustav“ ständig überwacht. Ende März kehrten sie wohlbehalten zurück und wurden in ihren Heimatorten Bargen und Tielen bei Erfde begrüßt. Wann welcher Storch zurückkehrt und im Herbst wieder abfliegt, wie viele Eier im Nest liegen und ob die Aufzucht der Brut gelingt, darüber gibt das Tagebuch Auskunft, das man auf der Webseite der „Arbeitsgemeinschaft Storchenschutz im Nabu“ aufschlagen kann.

 

Text - SHZ Helga Böwadt

 

Bild zur Meldung: Fütterungshilfe für die Störche