Auf der Suche nach dem Traumberuf
Die 20. Auflage der Berufsmesse in der Grund- und Gemeinschaftsschule Schafflund bescherte den Organisatoren ein volles Haus. Rund 250 Acht- und Neuntklässler, teilweise von den Eltern begleitet, nutzten das Angebot, sich über die unterschiedlichsten Berufsfelder zu informieren.
Erstmals waren auch die Schüler der achten Klassen aus Handewitt dabei – wie der 14-jährige Meno Andresen, der viele Fragen an Ausbilder Lars Bjerringgard vom Deutschen Milchkontor, der Meierei Nordhackstedt, stellte. „Meine Schwester war schon vom Praktikum bei Ihnen begeistert“, erzählt er, und nun erfährt er vom Auszubildenden Felix Mölck genau, was man als Milchtechnologe oder Milchwirtschaftlicher Laborant zu tun hat, wie die Arbeitszeiten sind, was man verdient und vor allem, dass Laboranten in Deutschland Mangelware sind, man also eine tolle Zukunftsperspektive hat.
Wilfried Bossen (IdS Medelby) bedauerte in seiner Ansprache die zahlreichen krankheitsbedingten Absagen mancher Firmen, und ermunterte die Schüler, sich spontan auch anderen Berufen gegenüber offen zu zeigen. Dabei rückte er auch die Bedeutung der Handwerksberufe in den Fokus. „Die richtige Berufswahl zu treffen, ist genauso wichtig wie für sein Leben den richtigen Ehepartner zu finden“, meinte er. Trotz aller Bemühungen hätten die Organisatoren aber nicht alle Berufswünsche abdecken können.
Den größten Zulauf hatten in beiden Informationsrunden sowohl die Bundeswehr als auch Maik Nielsen von der Polizeistation Schafflund. Dass man als Polizist sportlich fit sein und die Eingangsprüfungen bestehen muss, beeindruckte seine jungen Zuhörer sichtlich. Dennoch steht für die Freundinnen Lisann Christiansen aus Handewitt und Luisa Hansen aus Schafflund fest: „Es ist unser Traumberuf.“
Seit 1998 gebe es diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Handels- und Gewerbevereinen Großenwiehe/Lindewitt und Schafflund sowie der Interessengemeinschaft der Selbstständigen in Medelby, sagte Schulleiter Gerd-Ulrich Marquardt fest. Es sei eine „Win-Win-Situation“, denn so manches Ausbildungsverhältnis sei durch den persönlichen Kontakt schon zustande gekommen.
In der abschließenden internen Feedbackrunde äußerten sich die Vertreter der Ausbildungsbetriebe sehr zufrieden mit der guten Vorbereitung der Schüler durch die Schulen. Nur die Handwerksbetriebe, wie zum Beispiel die Malerinnung, beklagten die offensichtlich schwindende Attraktivität ihrer Berufe.
Text - SHZ Helga Böwadt
Bild zur Meldung: Lars Bjerringgard, Meno Andresen, Felix Mölck