Altes Feuerwehrhaus neu genutzt
Gebäude soll zur Kleiderstube und Tafel werden – und in der Fahrzeughalle wird ein Reparatur-Café eingerichtet
Sobald das neue Feuerwehrhaus in Schafflund fertiggestellt ist, beginnt sich das Karussell der Nutzungsänderungen zu drehen. Bereits auf der Ausschusssitzung im Januar zeigte Architekt Andree Hansen aus Sillerup auf, welche Veränderungen am alten Feuerwehrgerätehaus im Bahnhofsring notwendig sein dürften, um den Wünschen der Nachnutzer gerecht zu werden.
So könnte die Kleiderstube „Schickeria“ im rechten Gebäudeteil einziehen, während die Tafel „Speisekammer“ sich daneben im rechten Teil der Fahrzeughalle einrichten könnte. Großes Interesse zeigte das Reparatur-Café Hörup, sich hier am Standort in Schafflund ganz neu zu strukturieren.
Neuer Treffpunkt für die Schafflunder
Verschiedene Ideen für das Gesamtkonzept wurden im Ausschuss diskutiert, so war von kreativen Treffen und gemeinsamer Nutzung die Rede, ein größerer Wartebereich könnte sich in eine Kaffeestube verwandeln, und die ehemaligen Ankleideräume würden sich für eine Fahrradwerkstatt eignen. Auch wenn es noch keine Festlegungen gab, wurde doch deutlich, dass man sich von diesem Ort, mitten in einem Wohngebiet, für die Zukunft einen Treffpunkt für soziale Kontakte unter den Bürgern erhofft.
Sind Schickeria und Speisekammer dann umgezogen, steht deren Gebäude, das 1983 als Tennisheim gebaut wurde, am Pumptrack in der Meyner Straße leer. Und dafür gibt es bereits seit längerem den Wunsch, hier einen Platz für die Jugend zu schaffen. Doch so einfach scheint es nicht zu werden. Andree Hansen dämpfte die Erwartungen: „Das Gebäude wurde in einfacher Bauweise im Ständerwerk errichtet, es bedarf großer Operationen am alten Haus.“
Dach, Decke, Fußböden, Wände – neben den Umbaumaßnahmen bedürfe es einer Aufwertung durch entsprechende Wärmeschutzmaßnahmen. Für die Gemeindevertretung hat eine Einrichtung für die Jugend jedoch Priorität, deshalb wurde der Architekt beauftragt, eine Kostenermittlung vorzunehmen. Ob also ein Neubau in Erwägung gezogen wird oder doch eine aufwändige Sanierung des Bestandsgebäudes, hängt nicht zuletzt von diesem Ergebnis ab. Doch bis es zur anvisierten Rotation der verschiedenen künftigen Nutzer kommen wird, ist Geduld vonnöten. Auf dem Gelände des neuen Feuerwehrhauses an der B 199 entsteht zurzeit die Sohle. Kurz vor Weihnachten wurde die Gemeindevertretung darüber informiert, dass die vorgesehene Heizungsanlage über Nahwärme wegen gesetzlicher Vorgaben nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden könne, was somit neue Planungen Richtung Wärmepumpe in Gang setzte.
Um Kosten zu sparen, schlug Carsten Heinemeier von der SSW-Fraktion vor, auf die Wohnung im Obergeschoss gegebenenfalls zu verzichten, die bisher Bestandteil der Gesamtplanung war. Die Wohnung ist ausschließlich für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr gedacht. Somit ist jemand vor Ort, der auch die Gesamtanlage im Auge hat. Auf der letzten Jahreshauptversammlung der FF Schafflund hatte Gemeindewehrführer Björn Stielow den Wunsch nach Wohnungen für junge Kameraden bekräftigt, damit sie Schafflund nicht verlassen müssen, und Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen versprach, sich weiterhin, trotz Gegenwindes, für die Wohnung einzusetzen. Kein Wunder, dass zur Gemeindevertretersitzung etliche Kameradinnen und Kameraden als Zuhörer erschienen waren.
Vier Fachleute waren zu diesem Punkt eingeladen worden. Die Wohnung sei kein Kostentreiber, es ginge vielleicht um 10 000 Euro, hieß es bezüglich der Elektro- und Heizungsinstallation. Die Architekten Andree Hansen und Nico Harksen sprachen insgesamt für die 90 Quadratmeter große Wohnung von rund 100 000 Euro Einsparpotenzial, wiesen aber auf die erheblichen Nachteile hin. „Es käme jetzt zu einem Baustopp, weil neue Planungen und Ausschreibungen erforderlich sind“, sagte Hansen. Nico Harksen warnte vor drohenden Schadenersatzansprüchen und verwies darauf, dass durch Mieteinnahmen schließlich auch Einnahmen generiert würden. Nach längerer Diskussion fiel die Abstimmung bei nur einer Gegenstimme eindeutig für den Beibehalt der Wohnung aus.
Quelle - SHZ Helga Böwadt
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