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„Speisekammer“ leidet unter der Inflation

14. 02. 2023

72 Bedürftige erhalten in der Schafflunder Einrichtung Lebensmittel – die Versorgung wird immer schwieriger


Um 9 Uhr morgens herrscht bereits rege Betriebsamkeit in der „Speisekammer“ des Amtes Schafflund. Hein-Thomas Matthiensen ist zurück von seiner Rundtour und trägt die gespendeten Waren von Edeka Teske, Aldi und Lidl vom kleinen Anhänger hinein in die Räume an der Meyner Straße. Heute sind es vor allem Obst, Gemüse, Kartoffeln und Brötchen. Beim Blick auf das Angebot des Tages fällt auf: Etliche Kisten sind leer geblieben, andere nur zum Teil gefüllt.
Das war vor einem Jahr noch ganz anders. Die Auswirkungen der Inflation haben die Situation verschärft. „Wir bekommen häufig weniger Waren, gleichzeitig ist die Zahl der Bedürftigen aber gestiegen“, sagt Marija Hansen, erste Vorsitzende des Vereins, der neben der „Speisekammer“ auch die Kleiderstube „Schickeria“ betreibt.

Berechtigungsschein muss vorgelegt werden

Für die Tafel muss ein Berechtigungsschein vorgelegt werden. Insgesamt 72 Berechtigte aus dem Amtsgebiet haben sich registrieren lassen, wobei es sich teilweise um Rentner handelt, häufiger aber um Familien mit Kindern. Zweimal in der Woche warten rund 25 bis 30 Personen um 10 Uhr vor der Tür.
Wie schafft es das ehrenamtliche Team, allen gerecht zu werden? Marija Hansen zeigt auf ein großes Plakat: „Wir haben ein gut organisiertes System entwickelt.“ Jeder habe eine Nummer bekommen und wisse, an welchem Tag in welcher Reihenfolge ausgegeben wird. „Wir wechseln immer, sodass mal der eine und mal der andere an erster Stelle steht.“ Und die Notiz, wie viele minderjährige Kinder zur Familie gehören, helfe, kleine Besonderheiten wie Schokolade nur an diese auszugeben. Zwei Euro zahlt jeder für seine Waren, doch auch dieses Geld fließt letztlich wieder zurück. „Einmal im Monat bekommt jeder Waren im Wert von acht Euro, die wir extra einkaufen, um das Sortiment zu erweitern“, erklärt Marija Hansen. „Die meisten sind zufrieden mit dem, was sie bekommen“, sagt sie. „Aber wir sind zunehmend auf Spenden angewiesen, damit wir nicht nur zusätzlich haltbare Lebensmittel besorgen können, sondern beispielsweise auch mal etwas zur Körperpflege oder Waschmittel.“ So wurde bei Edeka eine Spendenbox aufgestellt, in die im Laden gekaufte Ware hineingelegt werden kann.
Von Vereinen und Privatleuten gehen Geldspenden ein, von denen Zucker, Nudeln, Reis und Ähnliches gekauft werden können. Eier steuert häufiger der Meyn-Hof bei, und der Skatclub Schafflund startete eine Sammlung unter den Mitgliedern. „1000 Euro kamen zusammen, die den 25 minderjährigen ukrainischen Flüchtlingen zugutekommen sollen“, sagt dessen Vorsitzender Martin Jensen. Nadine Scherer von den Windparks Schafflundfeld erläutert eine besonders große Spende: Weil die Börsen-Strompreise den Windmüllern mehr Gewinn beschert haben, wolle die Geschäftsleitung davon regional etwas zurückgeben. Deshalb habe man noch vor Weihnachten 3000 Euro an die Speisekammer überwiesen. Das zwölfköpfige Team um Marija Hansen war begeistert: „Wir haben die Hälfte für 50 Weihnachtstüten ausgegeben.“

Ehrung zum Neujahrsempfang

Bedürftigen zu helfen und durch Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung Unterstützung zu erfahren, diese Kombination mag wohl die Grundlage der Motivation sein, mit der die ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer seit 2014 in der „Schickeria“ und seit 2016 in der „Speisekammer“ aktiv sind. Für dieses Engagement wurden sie beim diesjährigen Neujahrsempfang besonders geehrt.
„Gerade in der gegenwärtigen Zeit wissen viele Menschen nicht mehr, wie sie die laufenden Rechnungen bezahlen können. Und es gibt nun noch mehr Menschen als vor einem Jahr, die darauf angewiesen sind, die sozialen Angebote der Schickeria und Speisekammer anzunehmen“, sagte Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen. „Freiwilliges Engagement ist für das kommunale Zusammenleben wertvoll.“

 

Quelle - Helga Böwadt

 

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