Generationswechsel bei Elektro-Bernack

28. 06. 2021

Am 1. Juli übergibt Udo Bernack seine Firma offiziell an seinen Sohn Finn


Beim Familienbetrieb Elektro-Bernack steht ein Wechsel ins Haus. Am 1. Juli übergibt Udo Bernack seine Firma offiziell an seinen Sohn Finn. „Wir freuen uns sehr, die lange Familientradition fortführen zu können“, sagt der 59-Jährige. Schließlich begann alles vor bereits 84 Jahren, als der Elektroinstallateurmeister Heinrich Bernack in Wallsbüll seinen Betrieb in der Meiereistraße gründete. Dabei hatte der Großvater eigentlich andere berufliche Pläne, erzählt Bernack. „Er war gelernter Bäcker, doch wegen eines Steckschusses in den Ellbogen während des Krieges konnte er seinen Beruf nicht mehr ausüben, also sattelte er zum Elektriker um.“ Mit 33 Jahren habe er seinen Meister gemacht und 1937 den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt.
Mit Erfolg, denn 1962 konnte er die Firma in die Hände seines Sohnes Kurt legen, der dann nach Schafflund in die Hauptstraße zog. Allerdings nur kurz, denn drei Jahre später erfolgte ein Umzug in einen Neubau im Bahnhofsring. 1988 stand der nächste Generationswechsel bevor: Sein Sohn Udo übernahm nun die Verantwortung. Und Anke Bernack kümmerte sich um das Büro und wurde die Seele des Ladens mit Elektro-Artikeln und Haushaltsgeräten. „Ich wurde förmlich ins kalte Wasser geworfen, aber mein Schwiegervater hat mir zum Glück alles beigebracht“, lacht sie in Erinnerung an die Anfänge. Durch die Öffnungszeiten sei sie immer gebunden gewesen, erzählt sie, also „kamen die drei Jungs schon als Babys mit in den Laden.“ Bis 2005 wurde das Geschäft aufrechterhalten, doch die Kaufgewohnheiten änderten sich: „Dann haben wir es geschlossen.“ Der Elektro-Betrieb dagegen expandierte während der letzten 33 Jahre. Heute gehören zwei Meister, sechs Monteure, zwei Bürofachangestellte sowie zwei Auszubildende zum Team, „eine tolle, altersgemischte Mannschaft, die menschlich gut harmoniert“, wie Udo und Finn Bernack betonen.
Um den Betrieb weiterhin erfolgreich auf Kurs in die Zukunft zu führen, wurde 2015 ein neues Betriebsgebäude im Gewerbegebiet bezogen. Die Arbeit hat sich über die Jahrzehnte verändert. „Die ersten zehn Jahre haben wir überwiegend von der Landwirtschaft gelebt“, blickt Udo Bernack zurück. „Melkmaschinen, Kühlung oder Beleuchtung – das waren unsere Schwerpunkte.“ Doch mit Beginn der regenerativen Energien vollzogen sich permanent Wandlungen. „Wir installieren Photovoltaik-Anlagen, betreuen große Freiflächenanlagen, kümmern uns um Neuinstallationen, Wartungen und Reparaturen.“

Finn Bernack ist seit sieben Jahren Meister

Ein weiteres Standbein sind Neubau-Installationen und Service-Leistungen für Industriebetriebe. Die Firmenphilosophie allerdings will auch der neue Chef Finn Bernack bewahren: „Die kleinen Aufträge sind uns genauso wichtig wie Großaufträge.“ Der 29-Jährige hat schon vor sieben Jahren seinen Meister gemacht, gehört dem Prüfungsausschuss der Gesellenprüfung an und ist zweiter Vorsitzender des HGV. Mit dem Trend zu immer aufwändigerer Dokumentationsverpflichtung ist er sozusagen aufgewachsen. „Man muss stetig an allen neuen Entwicklungen dranbleiben“, sagt er. Das führe inzwischen dazu, dass sowohl er als auch sein Vater kaum noch selbst Werkzeug in die Hand bekämen, sondern vor allem mit Kundenberatung und Büroarbeit ausgelastet seien.
Beide Generationen können nicht nur gut zusammenarbeiten, sie frönen auch in ihrer Freizeit einem gemeinsamen Hobby – dem Angeln. Und wie fühlt sich Udo Bernack angesichts der Betriebsübergabe? „Ich bin froh, dass Finn und Ines weitermachen, es fällt mir nicht schwer, aufzuhören – auch wenn es ein komisches Gefühl ist.“ Trotzdem werden Anke und Udo Bernack die junge Familie weiter unterstützen, denn „wir freuen uns so sehr auf unser erstes Enkelkind.“
Am 1. Juli laden die Familien Bernack anlässlich der offiziellen Firmenübergabe von 11 bis 16 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein.

 

Quelle - SHZ Helga Böwadt

 

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