Aktives Miteinander zwischen Alt und Jung

07. 01. 2020

Ist es Sport, Gymnastik oder Spiel? Ganz egal - was hier gerade im „Haus am Mühlenstrom“ in Schafflund passiert, bedeutet vor allem jede Menge Vergnügen für alle Generationen. „Wir freuen uns über das aktive Miteinander“, sagt Luana Hauke, Leiterin des Sozialen Dienstes des Seniorenzentrums. Bunte Bälle und Luftballons fliegen durch den Sitzkreis, mal behutsam geworfen, mal mit flottem Schwung. Und klappt es mit dem Fangen nicht sofort und der Ball rollt davon, saust ein kleiner Steppke schon hinterher und schnappt ihn sich blitzschnell. Die Kinder des „Kleinen Regenbogens“ sind mit Begeisterung dabei, und diese Lockerheit und Fröhlichkeit überträgt sich auf die älteren Bewohner. Zehn Kinder dürfen mitmachen, davon werden fünf mit dem Bus des Seniorenheimes abgeholt, die andere Hälfte kommt zu Fuß mit dem Krippen-Mobil. „Es gibt schon einen Andrang, wer diesmal mitdarf und wer nicht“, erzählt Erzieherin Kaja Jessen. „Außerdem legen manche Eltern Wert darauf, dass ihr Kind unbedingt dabei sein darf.“ Doch auch bei den Senioren hat es sich herumgesprochen, dass die Ballrunde mit den Kleinsten richtig Spaß macht und viele zum Lächeln bringt. „Es kommen jedes Mal mehr Bewohner in die Runde“, hat Meike Johannsen, Leiterin des „Kleinen Regenbogens“, festgestellt. „Die Leichtigkeit, mit der hier die Verbindung zur älteren Generation entsteht, lässt Berührungsängste gar nicht erst entstehen.“ Seit dem Sommer 2018 läuft das Projekt der Zusammenarbeit bereits, das von Luana Hauke, die selbst 30 Jahre eine Kita geleitet hat, angestoßen wurde: „Ich habe einfach in der Kita, die mein Enkelkind besucht, angefragt und stieß sofort auf positive Resonanz.“ Sie habe der Verinselung des Heimes entgegenwirken und mehr Kontakt von außen initiieren wollen. Und das ist rundum gelungen, schaut man auf die strahlenden Augen der Bewohner. Nicht nur in der monatlich stattfindenden Ballrunde, sondern auch während der anderen Aktivitäten. Im Herbst wurde beim Erntedankfest zusammen mit Alt und Jung eine große Collage erstellt, die nun eine Wand im Speiseraum schmückt. Zu einem großen Fest wurde das Laternelaufen mit Feuerwehr und Spielmannszug, das am Seniorenzentrum endete. Viele Eltern waren gekommen, sangen mit den Kindern und Bewohnern und genossen die Einladung des Heims, bei Punsch und Bratwurst zu verweilen. Mathilde Johannsen vom Bewohnerbeirat erzählt: „Es war einfach nur schön. Ich durfte sogar Eduards Laterne über Nacht behalten. Er sagte zu mir „Du darfst sie eine Nacht mithaben“. Kaja Jessen, die den Standort „Kleine Arche“ leitet, möchte diesen Begegnungsort für Generationen gern stärken: „Es wächst weiter. Hier wird es uns leicht gemacht, die Zusammenarbeit ist angenehm unkompliziert.“ Und Meike Johannsen, die auch schon früher mit einer Krippenspiel-Aufführung im Heim war,  meint: „Ich bewundere die Motivation bei den Senioren. Wir schauen weiter, was pädagogisch wertvoll und zugleich für uns machbar ist.“ Eine neue Idee schwebt Luana Hauke schon vor. Sie möchte gern eine Tover-Tafel anschaffen, mit der verschiedene interaktive Spiele auf einen Tisch projiziert werden, um Menschen mit Demenz in das Kita-Heim-Projekt einzubeziehen und ihnen Glücksmomente zu vermitteln. Doch das ist noch Zukunftsmusik, denn diese Zaubertische, die aus Holland kommen, sind sehr teuer.

 

Text - SHZ Helga Böwadt

 

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Aktives Miteinander zwischen Alt und Jung (07. 01. 2020)

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