Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Wo schlägt das Herz von Schafflund?

Schafflund, den 21. 04. 2018
In einer Bürgerwerkstatt sammeln Bürger und Kommunalpolitiker Ideen für einen Dorfentwicklungsplan
 
„Ortskern Schafflund – verändern, verbessern, aufwerten“, so lautete die Themenstellung einer Bürgerwerkstatt. Aber wo ist der Ortskern eines Dorfes, das sich links und rechts der Bundesstraße 199 entlang zieht? Eine Straße, die als Segen und Fluch, als Lebensader und Störfaktor angesehen wird.

Planerin Eva Müller-Meernach hatte zur Vorbereitung dieser Auftaktveranstaltung zur Erstellung eines Dorfentwicklungsplans bereits durch Telefon-Interviews ermittelt, dass die Bürger zwar Kritikpunkte zur Gemeinde äußerten, aber unter dem Strich überwogen die positiven Rückmeldungen zu den verschiedenen Themenfeldern. Allerdings wurde deutlich, dass entlang der Durchgangsstraße viele bauliche Mängel an den Häusern moniert werden. Ein richtiges Ortszentrum ließe sich auch nicht festmachen, zumal auch die Nahversorgung an den Ortsrändern angesiedelt ist.

Müller-Meernach brachte die Diskussion darüber in Gang: „Ich will mich einmal vorsichtig ausdrücken: Wenn man durch Schafflund fährt, erscheint dem Durchreisenden nicht alles optimal. Es strahlt ihn nichts an. Keine Kirche, kein typisches Wahrzeichen.“ Sie erntete einhellige Zustimmung, aber auch kritische Anmerkungen. „Es ist mir egal, wie der Durchfahrende Schafflund sieht. Wichtig ist, dass wir uns hier wohl fühlen“, meinte Rolf Hachmann absichtlich etwas überspitzt. Martina Marczyschewski hatte einen ganz praktischen Vorschlag parat: Das eigentliche Wahrzeichen Schafflunds sei die alte Wassermühle, die romantisch etwas versteckt liegt. „Wir könnten in die Mitte des neuen Kreisverkehrs an der Bundesstraße eine Miniatur-Ausgabe unserer Mühle errichten, die dann jedermann ins Auge fällt.“

Letztlich blieb die Frage, wo der Dorfkern zu verorten sei, offen. Ein Dorfentwicklungsplan sei kein Selbstzweck, sondern solle natürlich auch praktischen Nutzen haben, so Müller-Meernach. Daher müsse ein Ziel sein, für mögliche Korrekturen am Erscheinungsbild des Ortes im Bereich der Bundesstraße mehrere Einzelmaßnahmen zu bündeln, in Projekte einzubinden und dafür öffentliche Fördermittel einzuwerben. Dafür müssen nun die Bedarfe ermittelt werden.

An mehreren Stehtischen diskutierten an diesem Abend 80 Bürger die Situation der Gemeinde unter verschiedenen Gesichtspunkten und brachten ihre Sichtweise an die Pinnwände, dazu dann auch konkrete Verbesserungsvorschläge. Otto Hübner liegen die regenerativen Energien am Herzen. „Wir brauchen eine Wasserstofftankstelle. Wenn sie da ist, kommen eines Tages auch die entsprechenden Autos.“ Auch schlägt er „power to heat“ vor, mit dem Windkraftanlagen, die nun nach 20 Jahren Laufzeit aus der Förderung herausfallen, Strom beispielsweise für die Beheizung des Schwimmbades erzeugen könnten.

Utta Weißing und Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen wünschen sich bei der Ausweisung zukünftiger Baugebiete oder anderen Gelegenheiten Mehrgenerationen-Wohnen, um Isolation im Alter oder dem Pflegeheim vorzubeugen. Ein Wohnmobilstellplatz als wirtschaftliche Nische wurde ebenso vorgeschlagen wie die Nutzung des alten Ehrenmals als Stopp für Autofahrer. Ohnehin fällt in Schafflund öfter das Stichwort, Sylt-Fahrer „abgreifen“ – gemeint ist ihnen Angebote zu unterbreiten und so selbst vom Sylt-Tourismus zu profitieren.

Im Ergebnis wurden bei der Bürgerwerkstatt fast 70 konkrete Vorschläge für eine gesunde Dorfentwicklung gemacht. Diese werden nun von Planerin Eva Müller-Meernach zunächst gesichtet und dann im Juni von einer Lenkungsgruppe der Gemeinde diskutiert. Die Arbeitsgruppen können erst mit der bei der Kommunalwahl neu gewählten Gemeindevertretung nach den Sommerferien weitermachen. „Am Ende soll ein Entwicklungsbild der Gemeinde für die nächsten 20 bis 30 Jahre mit konkreten Projekten vorliegen“, so Müller-Meernach.

Text - SHZ Reinhard Friedrichsen

 

Bild zur Meldung: Eva Müller-Meernach, Martina Marczyschewski, Helga Pietroff, Dirk Trasser, Andrea Heinemeier

Fotoserien


Dorfentwicklungsplan (21. 04. 2018)