Ein Ruhepol an der Wassermühle

26. 10. 2020

Die ersten Spaziergänger haben das neue, schmucke Podest an der Wassermühle in Schafflund schon entdeckt. Dort kann man verweilen und dem gleichmäßigen Rauschen des mächtigen Wasserrads lauschen. „Seit etlichen Jahren überlegen wir, wie wir einen Ruhepol schaffen können, um den Charme des Ortes zu genießen“, sagt Uwe Martensen, Leiter der Sparte Wassermühle im Bürgerverein. Als sich nun die Möglichkeit ergab, Fördergeld aus dem Regionalbudget der LAG Aktivregion Mitte des Nordens zu erhalten, habe das gut in die Zeit gepasst.

So wurde im Mai mit Hilfe von Eva Müller-Meernach der Förderantrag auf den Weg gebracht. „Dieser perfekte Platz in der Sonne ist ein tolles neues Projekt“, meint die Regionalmanagerin. „Der Bürgerverein hat wirklich viel geschafft und alles mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt.“ Das Land dürfe keine unterlassene Unterhaltung fördern, deshalb beziehe sich die Zuwendung in Höhe von 10.214 Euro ausschließlich auf das Podest – das Geländer an der Brücke gehöre nicht dazu.

Insgesamt seien aus dem Fördertopf von 200.000 Euro rund 190.000 Euro in kleinere Projekte der Aktivregion Mitte des Nordens geflossen, und im nächsten Jahr werde es wieder eine Neuauflage geben, kündigte Müller-Meernach an. „Wir können Vereine und Institutionen, die etwas Neues vorhaben und es selbst nicht wuppen können, unkompliziert unterstützen.“

Eine Idee zu haben ist das eine, doch sie gestalterisch in das historische Ambiente einzufügen, ist nochmals eine besondere Herausforderung. Zusammen mit der Metallbaufirma Helmut und David Möller aus Stadum ist es gelungen, nördlich der Mühle eine dreieckige Plattform mit Blick auf das Wasserrad zu platzieren.

„Es handelt sich um eine selbsttragende Eigenkonstruktion ohne Verbindung zur Brücke“, erklärt Helmut Möller. Der Boden besteht aus einem witterungsbeständigen und rutschfesten Holz-Kunststoff-Gemisch, Geländer und Tragkonstruktion sind verzinkt und somit ebenfalls langlebig. Damit das Design zur Mühle passt, wurden die Pfosten des Geländers schwarz lackiert.

Uwe Martensen und seine ehrenamtlichen Mitstreiter sind begeistert: „ Eine tolle Arbeit! Wir sind froh, dass unsere Vorstellungen so großartig verwirklicht werden konnten.“ Nun fehle nur noch eine Bank, die solle im kommenden Frühjahr aufgestellt werden.

Ob Uwe Martensen, Horst Petersen, Rainer Schößler und mitunter auch Harald Hansen allerdings Zeit haben werden, selbst darauf auszuruhen, ist nicht gewiss. Täglich schaut einer nach dem Rechten, denn Wartung und Pflege der Mühle erfordern ständige Präsenz. Vor allem im Herbst müssen Blätter und Zweige am großen Fangrost von Hand mit einem langen Rechen beseitigt werden. Das Rad darf nicht stillstehen, schließlich dient es auch der Stromerzeugung. Doch Uwe Martensen blickt etwas sorgenvoll auf den niedrigen Wasserstand des Schafflunder Mühlenstroms: „Für diese Jahreszeit haben wir viel zu wenig Wasser.“ 

 

Quelle- SHZ böw

 

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