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Wunderbare Begegnungen

Schafflund, den 30. 09. 2019
In zweieinhalb Monaten legte Christopher Fritze aus Schafflund mit dem Fahrrad 4500 Kilometern zurück
 

Bei der Aufzählung kulinarischer Köstlichkeiten gerät Christopher Fritze ins Schwärmen: „Dicke Weintrauben in Nordmazedonien, Mirabellen in Ungarn, Feigen in Griechenland und im Kosovo die leckersten Brombeeren, die ich je gegessen habe.“ Vor zweieinhalb Monaten startete der Schafflunder seine Weltreise allein mit dem Fahrrad. Jetzt liegen bereits 4500 Kilometer hinter ihm – doch das ist erst der Anfang. Ein bis anderthalb Jahre will er sich Zeit nehmen, Land und Leute auf den verschiedenen Kontinenten kennenzulernen.

„Mein Leben hat sich auf das Nötigste reduziert“, sagt Christopher Fritze zufrieden. Eine fest geplante Reiseroute? Fehlanzeige. „Ich lasse mich treiben und lege nur jeweils das nächste Ziel fest, das ich in vier bis fünf Tagen erreichen möchte.“ Aber die grobe Richtung gen Osten, die war durchaus geplant. Von den Grenzübergängen zu seinen bisher elf durchquerten Ländern von Tschechien bis in die Türkei hat er Fotos auf Facebook veröffentlicht, denn er braucht die sozialen Medien, um für seinen Herzenswunsch zu werben: Spenden zu sammeln für die Ausstattung von zwei Klassenzimmern in einer Schule in Darfur/Sudan mithilfe des Roten Kreuzes. Ansonsten befindet er sich aber eher im Offline-Modus, telefoniert selten und nur bei freiem WLan-Zugang, orientiert sich ganz klassisch anhand von Landkarten aus Papier und lädt das Handy mit seinem Dynamo am Fahrrad auf. Das ist praktisch, denn „wenn ich lange allein bin und nicht viel rede, höre ich Musik von meiner Playlist und singe laut mit.“

In den Dörfern und Städten jedoch sucht er den Kontakt zu den Einheimischen. „Ich bin auf die Menschen angewiesen, wenn ich meine Wasserflasche auffüllen möchte oder einen Platz für mein Zelt brauche“, erzählt der 35-Jährige. Und dabei habe er beeindruckende Gastfreundschaft erlebt, sei oft zum Tee oder auch zum Essen nach Hause eingeladen worden, besonders in Serbien. „Und in Skopje durfte ich auf der Couch bei einer Angestellten des Hostels übernachten, weil alle Plätze belegt waren.“

Hostels sind in den größeren Städten die beste Alternative zum Zelt und belasten das Reisebudget nicht zu sehr – sind allerdings mitunter auch für eine Überraschung gut. „In Ankara stand ich plötzlich vor einem Wohnheim für Mädchen, wurde natürlich nicht reingelassen, fand dann aber auf der anderen Straßenseite total nette Herbergseltern.“ Und einen deutsch-türkischen Studenten, der ihn zu einem Gebet in die Moschee mitnahm und ihm alles erklärte: „Das war beeindruckend, denn ich wusste wenig darüber.“

Das Fahrradfahren in Großstädten wie Istanbul und Ankara sei teilweise abenteuerlich gewesen, die gesamte Infrastruktur richte sich nach den Autos, erzählt Fritze. Und er habe unerfreuliche Begegnungen mit Straßenhunden gehabt, die gern aggressiv Radfahrer attackieren: „Die beste Methode, ihnen zu entkommen, ist abzusteigen und langsam zu gehen.“ Doch das seien Randerscheinungen im Vergleich zu den unzähligen positiven Erfahrungen. Und außer einer Brotdose ist nichts abhanden gekommen, nur zweimal musste er den Reifen flicken, und an lediglich vier Tagen hat es geregnet.

Nun, in Asien angekommen, sind die nächsten Ziele anvisiert: Iran, Vietnam, Thailand. Doch zwischendrin gab es eine einwöchige Unterbrechung in der Heimat – und zwar von Beginn an geplant, weil sein Bruder heiratete. „Das war schon ein starker Kontrast“, meint er, er habe sich jedoch gefreut, Familie und Freunde wiederzusehen. Und das Fahrrad? Wartet mit der Ausrüstung in Ankara auf das nächste Erlebnis, in Kappadokien bei Sonnenaufgang die Heißluftballons fliegen zu sehen.

 

Text - SHZ Helga Böwadt 

 

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