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Streit um die Sozialstation

Schafflund, den 12. 07. 2017
Gemeinde Schafflund will im Ortskern Neubau errichten / Kritiker fordern Ärztezentrum
 
Wenn der Haupt- und Finanzausschuss des Amtes Schafflund tagt, dann stehen Kaffee und Kuchen bereit. Das war es dann aber auch an Gemütlichkeit. Die unterschiedlichen Auffassungen prallen aufeinander, der Ton wird rauer.

Die Sozialstation in der Mühlenscheune mit nun 53 Mitarbeitern platzt aus allen Nähten. „Wir müssen zügig eine Lösung finden“, wiederholt Geschäftsführer Helmut Neizel seine ältere Forderung. Schon 2016 war man sich im Amtsausschuss einig, dieses Problem im Zusammenhang mit der Einrichtung der Tagespflege, die an die Sozialstation angelehnt werden soll, zu lösen.

Die Gemeinde Schafflund macht dazu den übrigen Gemeinden des Amtes ein Angebot. Sie errichtet als Bauträger auf einem Grundstück in der Ortsmitte direkt am neuen Kreisverkehr zwei Gebäude für die Sozialstation und die Tagespflege. Die zu veranschlagende Mieteinnahme wird nicht kostendeckend sein und eine Einnahmelücke von voraussichtlich 20 000 Euro im Jahr verursachen. Schafflund wäre bereit, dieses Defizit im Rahmen der Daseinsvorsorge mit Zentralortsmitteln auszugleichen.

Massive Kritik kommt von Thomas Jessen, Bürgermeister in Osterby. Er hatte mit einem Gesundheitszentrum an diesem Ort gerechnet, das eben auch die ärztliche Versorgung vorsieht. „Nur für die Sozialstation und die Tagespflege ist dieser Standort nur ein Lückenfüller“, lautet seine Überzeugung. Der jetzige Standort der bestehenden Arztpraxis in der Umgebung der Amtsverwaltung sei sehr viel geeigneter. Und er geht noch weiter. Wenn Handewitt ein neues Rathaus baut, dann könnte man mit einigen Kernbereichen der Verwaltung mit Handewitt fusionieren, so mit der Finanzabteilung und dem Bau- und Ordnungsamt. Seiner Überzeugung nach komme man ohnehin nicht ohne eine Kooperation mit Handewitt aus. Mit dem gewonnenen Platz könne man dann die Sozialstation und die Tagespflege in der Amtsverwaltung unterbringen.

Bürgermeisterin Constanze Best-Jensen aus Schafflund verteidigt die gemeindlichen Vorstellungen, weil dieses Vorhaben der erste Baustein für ein Gesundheitszentrum sein solle. Weitere Verhandlungen für weiteren Grundstückserwerb sollen folgen. Amtsvorsteherin Gudrun Carstensen ist der Überzeugung, dass die Gemeinde Schafflund ein gutes Angebot unterbreitet, Bürgermeisterin Karin Carstensen aus Hörup findet den geplanten Standort durchaus lukrativ und ausbaufähig.

Aber die Fronten bleiben verhärtet. Jessen hält das Schafflunder Konzept für „nicht nachhaltig, reines Stückwerk“, Best-Jensen plädiert für „einen Schritt nach dem nächsten“. Wenig ermutigend ist die Einschätzung von Bürgermeister Wilhelm Krumbügel aus Lindewitt: „Ich habe den Eindruck, dass wir hier in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten, sondern uns nur noch gegenseitig blockieren.“ Best-Jensen glaubt, „dass hier mehr auf Spaltung gesetzt wird.“ Nun sind die einzelnen Gemeinden gefragt. Sie müssen die bei ihnen angesiedelte Aufgabe der Tagespflege auf das Amt übertragen, damit sie an die Sozialstation angelehnt werden kann.

Einen Trost gibt es für die Sozialstation dann doch. In ihren Räumlichkeiten ist das Trauzimmer des Amtes untergebracht. Dieses wird in Kürze verlegt, und zwar in das neue Bürgerhaus in der malerischen Umgebung der Mühlenscheune. Damit können die Mitarbeiterinnen der Sozialstation erst einmal etwas Luft holen.

 

Text -. SHZ

Reinhard Friedrichsen