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Windkraft ja – aber verträglich

Schafflund, den 03. 04. 2017
Windkraft ja – aber verträglich
Podiumsdiskussion: Bei der Energiewende herrscht Einigkeit unter den Landtags-Kandidaten / CDU will Abstandsregelung ändern
 

 Die Energiewende ist ein Bürgerprojekt – darüber herrschte große Einmütigkeit zwischen den Landtagskandidaten aller Parteien, die sich auf einer Podiumsdiskussion den Fragen von Moderator Carsten Kock stellten. Unter dem Motto „Windenergie – Chance, Problem oder politischer Spielball …?!“ hatte der Regionalverband Nord-Ost des Bundesverbandes Windenergie nach Schafflund eingeladen. „Die Energiewende kann nur mit den Bürgern zum Ziel geführt werden“, sagte Petra Nicolaisen (CDU). „Und die Windenergie ist die Basis für den Umbau.“ Ihr Kieler Kollege Lars Harms (SSW) konnte dem vorbehaltlos zustimmen, Schleswig-Holstein sei ein „vorbildliches Land“, die Windenergie böte zahlreiche Arbeitsplätze in der Region und die guten Steuereinnahmen der Gemeinden kämen den Bürgern zugute.

„Mit Sorge beobachte ich Aktionen gegen Windkraft“, meinte Udo Hansen (Bündnis 90/Die Grünen). Eine schwindende Akzeptanz von Windkraftanlagen beklagte auch Wilhelm Krumbügel (FDP), der als Bürgermeister von Lindewitt spürt, wie die Stimmung kippt. Früher hätten in seiner Gemeinde 68 Anlagen gestanden, jetzt seien es nur noch 43, aber sie seien eben höher. Von den Steuereinnahmen könne Lindewitt jedoch beispielsweise Schule und Kita für die Bürger erhalten. Aber wenn abgeschaltete Anlagen mit Strompreiserhöhungen einhergingen, führe das zu Unmut.

Man müsse für die Speicherung „Power-to-Gas“ den rechtlichen Rahmen schaffen, meinte André Hense (SPD), das würde die Akzeptanz von Windenergie steigern. Im Übrigen laufe das größte Beteiligungsverfahren in Schleswig-Holstein. „Jeder kann für jede Fläche Einwände erheben, wenn sie begründet sind.“ Die Technologie der Umwandlung von Strom in Gas müsse durch Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden, damit innovative Projekte für Bus und Bahn Fuß fassen könnten, ergänzte Lars Harms.

Unterschiedliche Auffassungen gibt es zwischen der Landesregierung und der CDU bezüglich der Abstandsregelungen für Windkraftanlagen. 1200 Meter bis zum Dorf und 500 Meter im Außenbereich – so steht es im Wahlprogramm der CDU. „Ich hoffe, wir müssen keinen kompletten Neustart machen“, sagte Petra Nicolaisen und erhielt heftigen Widerspruch von Harms. Wenn man die Kriterien massiv ändere, gäbe es natürlich einen Neustart, weil Flächen verloren gingen und das Ziel der zwei Prozent nicht erreicht würde – „wir verlieren dann zweieinhalb bis drei Jahre!“

Zum Schluss hatten die rund 110 Zuhörer noch Gelegenheit, Fragen an die Politiker zu richten. Viel Beifall erhielt Nina Andresen, die als Außendienstmitarbeiterin der Firma „Senvion“ unter dem Eindruck der Arbeitsplatzverluste in Husum stand: „Was ist denn ein Blinklicht an Windkraftanlagen gegenüber rostenden Fässern voller Atommüll? Welche Alternativen haben wir?“ Sie wandte sich nach dieser rhetorischen Frage direkt an die Politiker auf dem Podium: „Senvion geht es schlecht, was haben Sie gemacht?“ Harms antwortete, der Wirtschaftsminister habe sich gekümmert, „aber wir können einer Firma nur Angebote machen“.

 

Text - SHZ böw

 

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